Abzüge / Trigger

Match-Trigger und Wettkampf-Abzüge. Updates die man sich als Sportschütze und Jäger ab und zu gönnt.

Natürlich wird jede Waffe mit einem Abzug ausgeliefert. Aber dieser Abzug passt nie auf ALLE Anforderungen: "...er ist zu schwer, zu kratzig, nicht einstellbar oder sieht einfach nur uncool aus". Die meisten ab Werk verbauten Abzüge können mit dem entsprechenden Know-How überarbeitet werden, um die gewünschte Abzugscharakteristik zu erhalten, aber das ist nur begrenzt möglich und wenn man eine Raste zu stark herabgesetzt hat wird aus dem Halbautomaten auf einmal eine runaway gun. Wir bieten daher eine stetig wachsende Auswahl an verschiedenen Abzügen an, vom einfachen Wechselabzug, welcher einfach nur eine verbesserte Variante des Standardabzuges darstellt, bis hin zu Matchabzügen, welche vom Schützen selber eingestellt werden können.

Die meisten angebotenen Abzüge sind "drop-in" Abzüge, d. h. sie ersetzen den Werksabzug ohne weitere Modifikationen an der Waffe. Je nach Modell und Konstruktion handelt es sich entweder um in sich geschlossene Einheiten welche als komplette Baugruppe getauscht werden oder um die Einzelteile, welche korrekt eingebaut werden müssen - nichtsdestotrotz verspricht ein Abzugswechsel eine verbesserte Abzugscharakteristik und damit eine Verbesserung der Schießergebnisse.

Bei Abzügen gibt es verschiedene Arten:

• Single Stage Trigger / Direktabzug - ein solcher Abzug hat keinen "Vorweg", das heißt wird er betätigt kann eine gewisse Kraft auf das Züngel wirken, ohne dass es sich bewegt. Wird der Widerstand der Abzugsmechanik erreicht, löst der Abzug sofort aus.
• Double Stage Trigger / Druckpunktabzug - hier ist ein "Vorweg" vorhanden. Es ist eine gewisse, geringe, Kraft notwendig um das Züngel zu bewegen aber nach einem bestimmten Weg stößt es auf Widerstand, den Druckpunkt, und es mehr Kraft vonnöten um den Widerstand der Abzugsmechanik zu überwinden damit der Abzug auslöst - das Züngel bewegt sich nur in der ersten "stage" - in der zweiten "stage" legt es bis zur Schussabgabe keinen Weg zurück.
• Flintenabzug - wie der Name schon sagt, ein Abzug den man oft bei Schrotflinten vorfindet. Im Grunde besteht dieser Abzug nur aus einem Vorweg ohne Druckpunkt. Wirkt Kraft auf das Züngel, legt es eine gewisse Strecke zurück bis der Abzug auslöst. Der Vorteil dieses Abzuges ist, dass hier sehr schnell abgedrückt "durchgerissen" werden kann, ohne dass die Waffe sich aus dem Ziel bewegt, da die Abzugsmechanik dem Abzugsfinger keinen plötzlichen Widerstand entgegensetzt.
• Stecher / Set Trigger - dieser Abzug wird "vorgespannt" und bricht dann wie ein sehr leichter Direktabzug. Es gibt die Variante des französischen Stechers (single set trigger) mit nur einem Züngel, welches durch nach vorne drücken gespannt wird, und des deutschen Stechers (double set trigger) mit zwei Züngeln, das hintere Züngel spannt bei Betätigung den eigentlichen Abzug, das vordere Züngel. Stecher können auch ungespannt geschossen werden. Ein ungespannter klassischer Stecher verhält sich dabei meist wie ein Flintenabzug, moderne Stecher eher wie ein Druckpunktabzug. Da die Schlösse der Waffen immer weiter optimiert wurden und auch die Technik, und die Materialien, der Abzüge sich immer weiter verbesserte, sind Stecher bei modernen Waffen und auf dem Zubehörmarkt selten geworden.

K.I.S.S. oder doch lieber ein verstellbares Abzugsgewicht?
Die meisten Abzüge verfügen über ein vorgegebenes Abzugsgewicht welches vom Schützen nicht verändert werden kann (oder sollte). Kaufen, einbauen (lassen), schießen & freuen. Keine weiteren Schritte notwendig. Timney hat mit solchen Abzügen eine Stellung als Marktführer erreicht, also ist das Einfachste nicht unbedingt das Schlechteste. Einige Modelle verfügen über die Möglichkeit zwischen Zwei, seltener mehr, Abzugsgewichten zu wechseln. Normalerweise wird das durch andere Federn erreicht, wodurch ein teilweises zerlegen des Abzuges nötig ist wenn man das Gewicht nachträglich ändern will. Das Wechseln von Federn ist auch bei vielen Standardabzügen eine gängige Möglichkeit das Gewicht zu ändern - aber die Charakteristik wird dadurch kaum beeinflusst.

Es gibt auch Abzüge, bei denen das Gewicht zwischen voreingestellten Werten geändert werden kann, ohne Federn zu wechseln, der EraTac Trigger zum Beispiel bietet zwei einfach zu wechselnde Gewichte. Wirklich einstellbare Abzüge arbeiten meist mit Ein oder Zwei Schrauben, welche den Vorweg und den Widerstand verändern. Dies wird erreicht, indem die Position der Abzugsrasten zueinander beeinflusst wird - so sind sehr leichte Abzugsgewichte möglich. Aber es ist UNBEDINGT ZU BEACHTEN, dass die Waffe mit einem geringeren Abzugsgewicht auch wirklich absolut sicher funktioniert! Jeder Schießstand dürfte ein Loch in der Decke haben, weil ein 98er beim Verriegeln bereits auslöste oder die "getunte" GLOCK auf einmal das ganze Magazin leerte.

Dann gibt es noch die wenigen Modelle, welche dem Schützen weitere Einstellungsmöglichkeiten geben, der MAK Trigger ist ein Beispiel dafür, hier sollte aber mit viel Geduld und Sachverstand gearbeitet werden. Bei Repetierern sind oft Abzüge verbaut, welche ab Werk voreingestellt sind und bei denen die entsprechenden Schrauben versiegelt wurden. Hier sollte der Schütze keineswegs Hand anlegen und stattdessen lieber auf einen dafür ausgelegten Tuningabzug zurückgreifen!